Verwendung

Zumeist wird er heute als reiner Familien- und Begleithund gehalten. Aber gezüchtet wurde er für die Hetzjagt. Der Hetztrieb wird automatisch ausgelöst und ist ein angeborener Instinkt, den der Hund ohne emotionale Beteiligung zwanghaft ausführen muss. Durch die Befriedigung des Hetztriebes werden Neurotransmitter im Hirn freigesetzt, die dem Hund eine Art Glücksgefühl bescheren.

Windhundrennsport hat aber nichts mit Windhundhaltung an sich zu tun, es ist ein sportlicher Wettbewerb, an dem die Hundebesitzer mit ihren Hunden teilnehmen. Windhundrennen sind keine Art Ersatz für Auslauf, sondern Hochleistungssport, der ein gezieltes sachgemäßes Training voraussetzt. Beim Windhundrennen und noch mehr beim Coursing werden den Hunden Leistungen abverlangt, die sie nur in Topkondition erbringen können. Weil der Windhund beim Anblick des flüchtenden Hetzobjekts hinterherhetzt, heißt nicht, dass er das aus Freude macht.

Das heißt für mich aber noch lange nicht das er "hetzen" muss, also "Beute" (auch ein gezogener Lappen) verfolgen MUSS. Ein Pinscher muss nicht zwangsläufig Ratten jagen um artgerecht leben zu können, ein Dackel muss nicht in den Fuchsbau, ein Hütehund muss keine Herde hüten. Wenn man ihm artgerechten Ersatz bietet um sein angeborenes Wesen leben zu können. Ein Windhund, der nicht die Gesamtheit an Voraussetzungen mitbringt um auf einer Rennbahn Ersatz für das natürliche Hetzen zu haben, kann dennoch artgerecht und glücklich leben. Sein Jagen ist ein Trieb, ist seine Bestimmung, die wird er auch im Spiel ausleben. Beim gegenseitigen Jagen mit Artgenossen oder man kann "Spiele" mit ihm machen auf einem entsprechenden Gelände ohne Gefahren oder angrenzenden Straßen, Weidezäunen. Eine Person hält ihn, seine Bezugsperson läuft weit voraus, dann darf er auf Zuruf oder besser Handzeichen starten und nachlaufen. Und wie er nachlaufen wird! Ein Lachen werden sie in seinem Gesicht sehen und das können sie mit guten Gewissen genießen. Klar ist das auch animiert, aber nicht im Kreis mit einseitiger Belastung, sie können die Distanz entsprechend wählen, kein Konkurrent oder ständiger "Hase" vor der Nase treibt ihn zu höherer Geschwindigkeit an um auch noch das Allerletzte aus ihm heraus zu holen. Dies alles macht er auch per Auge, dies alles ist Ersatz, wie auch Rennen auf der Rennbahn Ersatz ist für sein natürliches Jagen. Es ist aber nicht so extrem, es wird ihm nicht so ein enorm hohes Niveau abverlangt, der Stress ist für ihn Null. Auf einer Rennbahn steht er fast unter Dauerstress, angefangen bei den vielen Artgenossen, den vielen Menschen, immer wieder den Hasenzug zu hören oder gar andere Hunde hetzen zu sehen was seinen Hetztrieb auslöst und er ihn nicht bedienen kann.